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Petition zur geplanten Bebauung an der Zoowiese

Petition zur geplanten Bebauung an der Zoowiese mit der Zielstellung der Abkehr von den derzeit beabsichtigten Bebauungsvorschlägen

 

BEGRÜNDUNG:
Das bisherige Engagement des Bürgerforums führte erstmalig zu einer breiten öffentlichen Diskussion über die Nachhaltigkeit, die Sinnhaftigkeit und über unser Selbstverständnis von Qualität, Anspruch und Verantwortung bei der Entwicklung eines neuen städtebaulichen Quartiers auf dem Gebiet an der Zoowiese.
Ausschlaggebend dafür ist das erhebliche Potential des Geländes auf Grund der besonderen, repräsentativen Lage und dessen flächenmäßigen Ausdehnung, welches außerordentliche Chancen für eine funktional nachhaltige Bebauung von hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität enthält.
Der anhaltende Prozess der Schrumpfung erfordert von der Stadtplanung neben dem Rückzug, vor allem ein innovatives Handeln für die verbleibenden, investiven Bereiche. Ein Handeln, welches dem Schicksal der Stadt Hoyerswerda mit einem hohem Qualitätsanspruch, und Freiraum für neuartige und alternative Ansätze begegnet. Dies stärkt nicht nur die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt und das Selbstbewusstsein. Es ermöglicht eine zukunftsfähige, wettbewerbsfähige Etablierung als Wohn- und Lebensstadt in der Region mit innovativen Alleinstellungsmerkmalen. Nach dem Motto: Senftenberg verfügt über einen schicken Stadthafen, Hoyerswerda bietet ...............

 

Der vorliegende Bebauungsvorschlag entspricht aus Sicht des Bürgerforums nicht dem Anspruch. Der großflächige Einzelhandel, vorrangig für Lebensmittel, geplant mit 3200 qm Verkaufsfläche steht inhaltlich denen bereits heute mit Überbesatz vorhandenen Lebensmittelhandelsflächen in Hoyerswerda entgegen. Diese deutliche Überdimensionierung ist nicht nachvollziehbar. Sie resultiert nicht aus einer marktgerechten Nachfrage, führt daher zu einem Verdrängungswettbewerb und eignet sich in keiner Weise zur dringend erforderlichen Stärkung des Einzelhandels in der Altstadt. Die daraus resultierende Baumasse zuzüglich der großflächigen Versiegelung von Flächen für Parkplätze führt zu einer erheblichen städtebaulichen Diskrepanz zum baulichen Umfeld. Etwas abgemindert gilt dies auch für die Baumasse des geplanten Altenwohn- bzw. Pflegeheims. Mit einer lt. B- Plan-Entwurf zulässigen Gebäudetiefe von 18 m ergeben sich bei einer dreigeschossigen Bauweise ebenfalls Baumassen welche eine Unverhältnismäßigkeit zur umliegenden Bebauung darstellen.
Das Bürgerforum entscheidet sich daher für eine nochmalige Eingabe bei der Stadtverwaltung und dem Stadtrat von Hoyerswerda. Inhaltlich verfolgt es damit die komplette Abkehr von den aktuellen Bebauungsabsichten.

 

VORSCHLAG:
Zur Erreichung einer, dem Potential des Areals Zoowiese entsprechenden Entwicklung schlägt das Bürgerforum die Durchführung eines neutralen städtebaulichen Wettbewerbes vor.
Die Stadtverwaltung und die Stadträte als Initiatoren solch eines Wettbewerbes erhalten somit die Möglichkeit, sich erst einmal unabhängig von äußeren Einflüssen stadtplanerische Entwicklungsziele und Optionen für eine zukunftsweisende, qualitativ aufwertende, inhaltlich nachhaltige Bebauung zu erschließen.

 

Grundlage des Wettbewerbs bildet eine durch die Initiatoren aufgestellte fachlich versierte Aufgabenstellung.
Aus Kostengründen (geschätzt ca. 15.000,00 €) wird durch das Bürgerforum die Durchführung eines nicht offenen Wettbewerbes mit geladenen Teilnehmern vorgeschlagen. Zur Gewährleistung einer Lösungsvielfalt sollten dabei jedoch mindestens sechs regionale bzw. überregionale Büros beteiligt werden.
Die Anonymität der Wettbewerbsarbeiten muss bis zur abschließenden Entscheidung der Jury
garantiert werden. Die Jury ist fachlich und sachlich kompetent zu besetzten, sie sollte zu mindestens 50 % aus unabhängigen Fachpreisrichtern bestehen.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs sollen öffentlich präsentiert und der Entscheidungsprozess öffentlich erläutert und zur Diskussion gestellt werden.

 

Entgegen den bisherigen Nutzungsvorstellungen durch einzelne Investoren für (jeweils) das gesamte Areal an der Zoowiese, eröffnet diese Verfahrensweise auch Alternativen für eine neue Vermarktungsstrategie durch die Stadtverwaltung. Die Umsetzung eines tragfähigen Gesamtkonzeptes könnte auch durch mehrere Investoren, sowie schrittweise erfolgen. Eine mögliche Verpachtung von Grundstücksflächen könnte entsprechende Entwicklungen zusätzlich forcieren bzw. wirtschaftlich fördern. Sie bietet damit vor allem regionalen Akteuren die Chance sich für ein neues, imageträchtiges Quartier im Rahmen einer anspruchsvollen Stadtentwicklung zu engagieren.

 

Das Bürgerforum plant im Vorfeld des geplanten Satzungsbeschlusses zum Bebauungsplan "Spremberger Straße / Teschenstraße" die Durchführung eines öffentlichen Gesprächstermins zum Meinungsaustausch und Erörterung der vorliegenden Petition mit allen Stadträten, dem Oberbürgermeister Herrn Skora und Bürgern der Stadt Hoyerswerda.

 

Wir sollten den Mut haben, gemeinsam umzukehren und die Chance für die Entwicklung eines Quartiers, den "Stadthafen" von Hoyerswerda, ergreifen.

 

Thomas Böhm i.A. des Bürgerforums